Ökozüchtung bei BioMarkt

Unsere Natur ist unfassbar vielfältig und facettenreich. Doch die Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist bedroht. Bereits 94 Prozent des Saatgutes sind weltweit unwiederbringlich verschwunden. Damit wird auch die Grundlage unserer Ernährungsvielfalt immer kleiner.

Wir sind der Überzeugung, dass wir für unsere Zukunft eine gesunde Grundlage brauchen. Diese beginnt ganz am Anfang – beim Saatgut. Deshalb machen wir uns stark für eine zukunftsfähige Ökozüchtung. Wir setzen uns für genetische Vielfalt, nachbaufähiges Saatgut und gentechnikfreie Züchtung ein.

Vielfalt Leben - Warum es auch in Zukunft auf genetische Vielfalt ankommt

Unsere Ernährung wird durch sie erst abwechslungsreich: die Vielfalt von Obst, Gemüse und Getreide in all ihren Formen, Farben, Geschmacksausprägungen. Entstanden ist diese große genetische Vielfalt jedoch nicht von allein. Sie ist das Ergebnis planvoller Züchtung von Nutz- und Kulturpflanzen der letzten Jahrhunderte.

Ein Reichtum an Pflanzen, mit einer ausgeprägten Resilienz, die sie für verschiedene Bodenverhältnisse und Klimaschwankungen wappnet.

Durch die Konzentration der konventionellen Landwirtschaft auf Hochleistungssorten, die mit Hilfe von Mineraldünger und chemisch-synthetischen Pestiziden nahezu weltweit angebaut werden können, ist dieser Saatenreichtum erheblich geschrumpft. Dabei brauchen wir genau diesen Reichtum, aus dem auch noch nachfolgende Generationen schöpfen können, um starke und widerstandsfähige Sorten zu erhalten.

Die Ökozüchtung schöpft aus dem Reichtum unserer Saaten, bewahrt diesen und entwickelt ihn weiter.

Was heißt eigentlich Resilienz?
Resilienz ist die Fähigkeit, widerstandsfähig zu sein. Das bedeutet, sich z. B. an verändernde Umwelteinflüsse anpassen zu können oder weniger krankheitsanfällig zu sein.

Heute ernten, morgen säen - Warum nachbaufähiges Saatgut so wichtig ist

Vielfalt lebt auch von einem gesunden Kreislauf: Kultursorten werden angebaut, geerntet und ein Teil der Ernte wird einbehalten, um diesen im nächsten Jahr wieder einzusetzen. Voraussetzung dafür ist die Nachbaufähigkeit, also die natürliche Weitergabe der Erbanlagen.

Durch den Einsatz moderner Hybridsaaten wird dieser Kreislauf allerdings unterbrochen.

Landwirt*innen, die Hybridsaat ausbringen, müssen folglich, um beständige Qualität sicherstellen zu können, immer wieder neues Saatgut kaufen. Das schafft Abhängigkeit von Saatgut-Firmen und verhindert planvolle Züchtung.

Die Ökozüchtung beruht auf der natürlichen Fruchtbarkeit und auf der Nachbaufähigkeit der Pflanzen.

Natur statt Genschere - Warum Erfolg auf Gentechnik verzichten kann

Die ökologische Landwirtschaft geht sorgsam mit Ressourcen, Saat und Pflanze um.

In der Ökopflanzenzüchtung werden die Zelle und das Genom als unteilbare funktionelle Einheit respektiert. Gentechnik wird deshalb komplett ausgeschlossen. Die konventionelle Landwirtschaft hingegen wendet technische Verfahren wie z.B. CRISPR-CAS zur Veränderung des Genoms an.

Die Ökozüchtung baut auf natürlichen Methoden und kommt ganz ohne Gentechnik aus.

Was heißt eigentlich „CRISPR-CAS“?
CRISPR-CAS wird auch als „Genschere“ bezeichnet. Das Verfahren kann gezielt Gene ausschalten, verändern und austauschen. Es ist kostengünstig und effizient Zurzeit ist umstritten, ob CRISPR-CAS überhaupt als Gentechnik zu kennzeichnen ist, obwohl es sich ganz klar um einen Eingriff in die Zelle handelt.

Obst, Gemüse und Getreide: neue Sorten braucht das Land!

Ökozüchter*innen entwickeln neue Sorten, die optimal für einen Anbau unter Bio-Bedingungen geeignet sind und schaffen gleichzeitig neue Vielfalt in der Pflanzenwelt. Die Interessensgemeinschaft BioMarkt e.V. unterstützt sie dabei.

Auf den Spuren der Getreidezüchtung

Wie sieht eigentlich der Alltag von Getreidezüchter*innen aus? Welchen Herausforderungen stellen sie sich in der Ökozüchtung und wie lange dauert es überhaupt bis eine neue Getreidesorte bereit für den Anbau ist? Wir haben die Getreidezüchter*innen Catherine Cuendet und Herbert Völkle auf dem Gut Mönchhof in Hessen besucht und all diese Fragen gestellt.

Ökologische Getreidezüchtung

Werden Sie Salat-Züchter*in

Neue Sorten zu entwickeln ist ein aufwändiger Prozess. Beim Mitmachprojekt „Mit vereinten Gärten“ haben Sie die Chance aktiv bei der Züchtung von mehltauresistenten Salatsorten mitzuwirken! Fünf Quadratmeter Fläche genügen, um eine Salattestlinie in Ihrem Garten anzubauen.

Zum Salatprojekt

Sie möchten die Ökozüchtung unterstützen?

Unterstützen Sie die Ökozüchtung mit einem frei wählbaren Betrag als direkte Spende. Die Spendengelder können Sie richten an:

Interessengemeinschaft Biomarkt e. V.
IBAN: DE39 4306 0967 1414 1410 00

Eine Spendenquittung stellen wir Ihnen ab einem Betrag von 200,00 € aus, wenn Sie uns im Verwendungszweck Ihre vollständige Adresse angeben.
Bei Beträgen, die unterhalb der 200,00 € liegen, ist der Kontoauszug als Vorlage beim Finanzamt zulässig.

Die Interessengemeinschaft BioMarkt e.V.
Die Interessengemeinschaft BioMarkt e.V. (kurz IGBM) vertritt die Interessen des spezialisierten Naturkostfacheinzelhandels auf nationaler Ebene gegenüber anderen Verbänden, Interessensgruppen und der Politik. Über diesen Verein wird das Engagement gebündelt, d.h. sowohl finanzielle Förderung von Zukunftsthemen wie der Ökozüchtung, als auch politische Interessensvertretung für den Naturkostfachhandel. Zu den Mitgliedern zählen über 450 selbstständige BioMärkte und Denns BioMärkte aus Deutschland und Österreich.